Insel 64

Die Idee zum Roman kam mir beim Betrachten der schwimmenden Dörfer in der Halong-Bucht. Das war 2017. Menschen leben seit tausenden von Jahren am oder auch auf dem Wasser. Nahrungsvielfalt und -reichtum und auch Sicherheitsaspekte gaben den Ausschlag. In den Niederlanden entstehen mehr und mehr Wohnsiedlungen auf dem Wasser. Allerdings werden die beiden Aspekte – Nahrung und Sicherheit – in Zukunft nicht mehr die Gründe sein, um auf dem Wasser zu leben; zumindest nicht auf der Wasseroberfläche. Der Arten- bzw. Fischreichtum im Meer schwindet zusehends. Hauptgründe sind die Versauerung der Meere, zunehmende Sauerstoffarmut durch Temperaturanstieg und damit die Abnahme des Nahrungsangebotes für Fische und Krustentiere. Als wichtiger Teil komplexer Kausalitäten wird ein Ergebnis die Zunahme der Unwetter auf dem Meer sein (Taifun im Pazifik, Hurrikan im Atlantik). Inseln müssen also beides bieten: Sicherheit und Nahrungsproduktion. Das begrenzt die Kapazitäten einer Insel.

Der Meeresspiegelanstieg (käme er als alleiniges Problem) ließe sich durch Küstenflucht möglicherweise beherrschen. Aber die Komplexität der Klimakatastrophe macht auch das Land zunehmend unbewohnbar (Grundwasserabsenkung bzw. völliges Fehlen von Grundwasser, Versteppung und Bodenersion, Insektensterben und demzufolge fehlende Bestäubung, um nur einige zu nennen). Es gibt also Menschen, die von der Küste fliehen und diejenigen, die ihr Land verlassen.

Künstliche Inseln müssen tauchen, um Unwettern zu entfliehen, die länger dauern und in erhöhter Frequenz auftreten. Sie müssen genug Energie liefern und durch hydroponische Anlagen bzw. einer Produktion von Nahrung aus Eiweiß-Grundsubstanz über 3D-Drucker Nahrung produzieren. Sie müssen Bedarfe UND Bedürfnisse abdecken. Nahrung, Schlaf, Sicherheit als Grundbedarfe und kulturelle Bedürfnisse (Bildung, Beschäftigung, Freizeit, kulturelles und soziales Leben) müssen garantiert sein, ansonsten wird es keine Stabilität geben. Eine rapide Veränderung werden die ersten, auf dem Wasser Geborenen, einleiten. Das Land wird Geschichte. Die Flucht auf das Wasser zwingt zu sofortiger, fleischloser Nahrung und fossilfreier Energieproduktion. Ressourcen und deren Verteilung, ihr intelligenter Einsatz, wird eine der politischen Hauptstützen werden.

Die geschilderten Klimabedingungen stammen vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Technisch sind diese Inseln machbar. Die momentane und beständige Realitätsverweigerung wird ein Großteil der Menschheit nicht überleben, denn die Grundbedarfe werden zuerst wegbrechen (Nahrung, Sicherheit). Es stellt sich also nicht die Frage, OB Inseln, Leben auf dem Meer bzw. im Meer, realistisch ist, es ist einfach eine Frage der Zeit.

Eine künstliche Insel ist verschwunden. Fast 2.000 Menschen haben sich in Luft aufgelöst. Chatrina Sutter und ihre Polizeieinheit bekommen den Auftrag, Insel 64 zu suchen. Dann überstürzen sich die Ereignisse und anstatt ihre Suche fortzusetzen, geraten sie in einen Sog aus Lügen, Lebensgefahr und Selbstzweifel, ob das, was sie tun, wirklich richtig ist. Chatrina kämpft nicht nur gegen unsichtbare Gegner sondern auch gegen ihre traumatische Kindheit und den zunehmenden Zerfall der Menschheit. Es ist das Jahr 2148 und die Menschen sind vor wütenden Pandemien und katastrophalem Klima auf die Ozeane geflohen.

Kapitelübersicht

Kapitel 1 | Die Menschen am Rand
Kapitel 2 | Das Erwachen
Kapitel 3 | Jäger oder Gejagte
Kapitel 4 | Rote Linien
Kapitel 5 | Aus der Dunkelheit
Kapitel 6 | Exodus
Kapitel 7 | Renegaten
Kapitel 8 | Die Hände über uns
Kapitel 9 | Rubicon
Kapitel 10 | Aug um Aug

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