Menschen aufs Maul geschaut / 2

Meine Sammlung der Widerwärtigkeiten

Die meisten Fundstücke habe ich übrigens von den Insidern. Einer Gruppe von Menschen, denen man nicht dankbar genug sein kann. Sucht nach ihnen auf Facebook, Twitter oder Instagram und folgt ihnen. Teilt das, was sie uns mitteilen über die gefundenen Widerwärtigkeiten. Aber auch viele eigene Funde sind dabei. Da die Widerwärtigkeiten zeitlos sind, habe ich sie nicht nach Jahr und Ereignissen geordnet. Beginnen wir mit dieser Zusammenstellung von Screenshots aus Facebook. Beachtet bitte die unter jedem Screenshot stehenden Insider-Hinweise. Dort findet ihr die Quellendaten.

Originalzusammenstellung von ‚Die Insider‘

‚… mit Vorsatz zu verunstalten‘

Ich habe den Artikel in Junge Freiheit gelesen und die Nachrichtensendung nachträglich angesehen (am nächsten Tag), und bewusst auf das geachtet, was hier moniert wird (wie oben abgebildet). Verunstaltung der Sprache, Migranten im ÖRR. Ich frage mich, wo da ein Aufreger sein soll? Drei oder vier Mal habe ich bewusst wahrgenommen und festgestellt, dass Frau Pareigis das Gendersternchen benutzt, eine geplante Pause macht, um die Aufmerksamkeit auf beide Formen zu lenken. So what? Nichts Verwerfliches dabei, überhaupt kein Problem. So wie sich Sprache schon seit Anbeginn verändert, anpasst, wird sie es auch jetzt tun. Das Bewusstsein für die vielen unterschiedlichen Menschengruppen, deren Religion, Lebensart, Kultur(en) oder sexuelle Ausrichtung sprachlich zu berücksichtigen ist mehr als nötig und schon lange überfällig. Und dass es weltweit passiert, zeigt, dass die Menschen dieser Welt dies als gemeinsame Problematik begreifen und überall dafür eintreten. Es beweist, dass sich sehr viele Menschen als eine Familie begreifen. Dass die Menschen zusammenwachsen. Vor allem ist diese Entwicklung ja nur EIN Schritt in einer Reihe von vielen Entwicklungsschritten in der Sprache. Durch das Zusammenwachsen der Welt, wachsen auch Sprachen zusammen … fast hätte ich geschrieben, dass die Menschen dabei sind, die babylonische Sprachverwirrung (die natürlich nicht stattgefunden hat) im Begriff ist, aufzuheben. Gut so. Was natürlich nicht bedeutet, dass lokale Sprachblüten oder Dialekte, verschwinden müssen. Sie dürfen gerne in Schulen gelehrt werden. Die Menschen werden von Grund auf eben mehrsprachig. Eine logische und nötige Entwicklung und andere Länder sind uns da weit voraus.

Sprachliche Veränderungen sind ja nichts Neues. Eltern musste man vor einigen Jahrzehnten noch Siezen, den Hochadel durfte man/frau gar nicht ansprechen, ohne geköpft zu werden. Wo ist also das Problem? Genau auf diesen Screenshots der Insider kann man das Problem sehen. Es sind diejenigen, die sich geistig-kulturell nicht bewegen wollen – und/oder bewegen können. Besitzstandswahrer, Ewiggestrige. Im Übrigen können ja alle daheim reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Frau Pareigis betont ja selbst, dass andere Nachrichtensprecher:innen dies nicht tun – und auch nicht tun müssen. Trotz allem wird sich der Wandel durchsetzen und durchsetzen müssen, denn er ist ja Teil einer viel größeren Problematik. Einfach gesagt: zu kapieren, dass wir eine Menschenfamilie sind. Dass wir nicht mehr ausgrenzen, aufgrund irgendwelcher Eigenschaften, von denen Ewiggestrige sagen, sie gehören nicht zu uns. Nicht zu Deutschen oder dem Abendland oder den Christen oder tollen Männern oder was weiß ich was. Diese Separierung, diese Einteilung in Kategorien und Klassen, dieses aus der Gruppe ausstoßen oder gar nicht erst hineinlassen, muss ein Ende haben. Und das haben sehr viele weltweit begriffen. Andere nicht, wie an den Kommentaren zu sehen ist.

Originalzusammenstellung von ‚Die Insider‘

Der banale Rassismus dahinter

Die Sprache ist das eine. Das andere ist, dass das Thema ‚Gendern‘ bei einigen nur als Aufhänger dient, billigsten Rassismus loszuwerden, denn sie verknüpfen das Gendern mit einer Herkunft, die sie aus Name oder Hautfarbe oder was auch immer ihnen einfällt, herleiten. Die kulturell-soziale Leistungsfähigkeit der hier Beleidigenden reicht nicht aus, in Frau Pareigis eine Frau zu sehen, die Nachrichten vorträgt. Wer sich diese Kommentare ganz genau durchliest, wird sogar heftige Drohungen entdecken (Sie möchte Besuch haben). Da hat jemand seine Menschlichkeit wohl schon lange hinter sich gelassen (wenn sie denn schon mal anwesend war). Ich frage mich jedes Mal, welch fatale, inhumane Ansichten sie in der Erziehung mit auf den Weg bekommen haben? Vorurteilsfrei? Geht nicht! Klischeefrei? Unmöglich! Wertend? Immer! Geringschätzend? Durchgehend! Ganz furchtbar. Ich bin mir sicher, dass diese Menschen aber genau diese Werte für sich selbst grundsätzlich und immer einfordern. Egal von wem. Nur geben möchten sie es nicht. Und schon mal gar nicht für Menschen wie Frau Pareigis. Die Frage nach den Mitläufern des Dritten Reichs? Die Frage, wer Totalitarismus unterstützt, wenn es in den Kram passt? Mit den oben stehenden Kommentaren ist das beantwortet.

Der Dealer und Nutznießer

Michael Beyerbach weiß, wie er den Plebs triggert. Die Zutaten sind die Worte ‚verunstalten‘, ‚Migranten‘, ‚D(d)eutsche (Variable eintragen)‘, mehr müssen er und seine Mitstreiter:innen nicht in die Sozialen Medien hinausposaunen. Den Auswurf an Hass und Hetze bekommen sie gratis dazu. Wird prompt geliefert. Zuverlässig. Es ist beinahe, als säßen die Berufshater vor dem Rechner, und warteten geradezu auf neuen Trigger-Input, weil manche Existenz aus Langeweile und Überdruß, Wut auf die eigene Unzulänglichkeit, Neid und Missgunst bestehen. Und viele sind sich für nichts zu schade. Verbal völlig entgleiste Bemerkungen, aus denen fast schon der Speichel tropft, sind garantiert. Mission erfüllt, denkt sich Beyerbach. Die Blase bei Laune gehalten. Aber er ist ja nicht nur Nutznießer. Das kommt später. Zuerst ist er ein Dealer. Ein Dealer von Emotionen. Der Hass, die zustimmenden, sich ereifernden Kommentare, sind sein Profit.

Die Facebook-Seite von Michael Beyerbach. Wühlt Euch durch. Seitenweise Mist, Troll-Meldungen, verfälschte Informationen, aus dem Kontext gerissen. Schlichte Hetze. Man schämt sich für so etwas.

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