Eine kurze lange Reise | Kapitel 4

Über dem Ozean

Alles verläuft reibungslos. Wäscherei, Zimmer bezahlen, im Sky Train zum Terminal eins, einchecken bei Air France, die Nachrichten werden nicht besser. Waldbrände in Kanada und am Amazonas sind das große Thema, verdunkeln den halben Doppelkontinent. Flüge werden eingestellt, Menschen sollen zuhause bleiben. Die Terroranschläge sind nur noch auf Platz zwei. China hat zwei seiner okkupierten Inseln im Südchinesischen Meer durch einen Zyklon verloren. Der ganze aufgeschüttete Sand samt Beton einfach ins Meer gespült. Tragisch. Vietnam und die Philippinen lachen sich ins Fäustchen. Von Europa bekommt man hier offenbar nichts mit. Ein überbewerteter Kontinent. Die Pazifikflotte der Amerikaner ist im Anmarsch, wegen der Anschläge. Eine Übung in der Straße von Malakka abhalten, zusammen mit Malaysia. Ich döse ein und kaum einen Atemzug später rüttelt mich jemand. Eine Stewardess der Air France. Ich war eine knappe Stunde im Land der Träume, sagt jedenfalls die große Uhr an der Wand. Es geht los, flüstert sie. Mein Französisch ist eingerostet. Müde und noch halb benommen gehe ich die Strecke zur Maschine, Ticket vorzeigen, bekomme den Platz zugewiesen. Professional Business nennt sich der Bereich. Keine Holzklasse, aber auch nicht erste Klasse. Ausreichend Platz im Fußraum, gemütliche Sitze, Flachbildschirm und ein kleines Präsent. Jemand erklärt was auf Französisch. Neben mir am Fenster ist ein älterer Mann mit Kippa auf dem Kopf.

Ich schnalle mich gleich an und schließe die Augen, lausche dem Stimmengewirr. Sicherlich werde ich bald Deutsch aus dem Chaos heraushören. Englisch, Spanisch, Französisch. So weit ich es beurteilen kann, dreht sich kein Gespräch um das, was die Nachrichten posaunen. Ich finde es sehr verwunderlich, dass wir es geschafft haben, solche Flugzeuge zu bauen. Ein Steward bittet um Aufmerksamkeit. Dann erklären uns zwei Damen die Benutzung der Weste, Sauerstoffmasken, wo sind die Ausgänge und das ganze Drumherum. Ein Ruck, dann bewegen wir uns weg vom Gate. Ab auf den Taxiway, langsam an den Gebäuden vorbei, warten auf die Freigabe, einschwenken auf die Startbahn. Köln, ich komme.
Der Mann mit der Kippa betet. Aus dem dumpfen Rauschen im Hintergrund wird schnell ein helles Pfeifen. Ich denke ans Cockpit. Das Schubgestänge ist jetzt ganz vorne. Die Beschleunigung ist enorm und nach kurzer Zeit wird der Copilot oder die Copilotin Rotate sagen. Wir heben ab. Singapur zieht unter uns hinweg. Wie eine Szene aus meinem zweiten Roman. Einen der Piloten lasse ich in diesem Augenblick des Starts an einem verzögert einsetzenden Gift sterben.

Eine weibliche Stimme begrüßt uns. Unsere Pilotin. Flughöhe 12.000 Meter, Flugzeit vierzehn Stunden, aber da wir dem Tag enteilen, sind es auf der Uhr nur knapp sieben Stunden. Auf unserem Flachbildschirm können wir jederzeit die genaue Position kontrollieren. Alles läuft perfekt und sie wünscht uns eine angenehme Zeit. Der Alte mit der Kippa öffnet den Gurt und steht auf. Er sagt etwas, aber ich kann ihn nicht verstehen. Es hört sich skandinavisch an. Norwegisch ist meines Wissens nach diejenige der skandinavischen Sprachen, die am wenigsten mit dem Deutschen zu tun hat. Also tippe ich auf einen Norweger. Er wiederholt es in Englisch.
»Verzeihung, mein Herr, würden Sie mich bitte vorbeilassen?«
»Natürlich.«
Mit einem Griff habe ich den Gurt gelöst und rutsche tief in den Sitz. Platz genug, um vorbeizukommen. Als er weg ist, schalte ich den Schirm ein und tippe auf CNN. In einem Fach der Armlehne finde ich Kopfhörer, stecke sie ins Ohr und höre dem Moderator zu. Kanada ist das Thema. Die Waldbrände haben die meisten Standorte der Ölsand-Explorationen umzingelt oder sie teilweise zerstört. Kanadas Regierung lässt ganze Landstriche umsiedeln, bringt die Menschen zu den großen Städten im Osten oder nach Vancouver. Nicht wenige wehren sich dagegen, die Heimat zu verlassen. Wenn ich den Bildern glaube, haben die Feuer restlos alles vernichtet und durch den brennenden Ölsand eine enorme Menge an Giften freigesetzt, chlorierte Kohlenwasserstoffe. Das Leben in diesen Gebieten ist zum größten Teil erloschen. Dann geht es nach Manaus. Ausgetrocknete Flüsse, Seitenarme des Amazonas, der um diese Jahreszeit mehrere dutzend Meter Wassertiefe haben sollte, aber tatsächlich keine zehn Meter tief ist. Das wenige Wasser hat sich zu stark erwärmt, die Fische sterben. Ich schalte ab und der Norweger kommt zurück. Er wankt sichtlich. Ich will seinen Unterarm greifen, aber er zieht ihn weg. Das Flugzeug kann das Schwanken nicht verursachen, die Maschine liegt wie ein Brett in der Luft.
»Geht es Ihnen nicht gut?«
»Doch, doch. Alles in Ordnung«, sagt er und schiebt sich an meinen Knien vorbei, fällt in den Sitz und stöhnt. Aus dem Netz des Vordersitzes nimmt er die Augenmaske, setzt sie auf und lehnt sich zurück. Ein Steward kommt und erkundigt sich, was ich trinken möchte. Southern Comfort gibt es nicht, aber einen Jack Daniels kann er bringen.
»Einen doppelten Jack Daniels, bitte.«
Er nickt, schaut zu meinem Nachbar und geht weiter.

Die Kopfschmerzen haben sich verzogen. Der Jack Daniels hat gewirkt. Und die anderthalb Stunden, die ich tief und fest geschlafen habe. Diese Sitze sind wahrlich komfortabel. Es ist überraschend ruhig in der Kabine. So weit ich das sehen kann, ist sie voll. Aber die meisten schlafen, dösen, schauen einen Film, lesen ein Buch, unterhalten sich leise. Auf dem Bildschirm steht, dass wir über dem Indischen Ozean sind und bald den Subkontinent erreichen. Das Wetter ist sehr gut. Der Steward kommt, nimmt das Glas. Ich bestelle noch einen. Es wird demnächst Mittagessen geben, sagt er. Wir sollen auf dem Monitor ein Menü wählen. Mein Nachbar reagiert nicht. Sachte tippe ich auf seinen Unterarm. Nichts. Keine Reaktion. Noch einmal, etwas fester.
»Hallo? Hören Sie?«
Aber nichts. Der Unterarm rutscht von der Lehne auf seinen Oberschenkel wie ein Hähnchenschlegel von der Grillplatte. Ohne dass es irgendeinen Widerstand gibt. Mein Magen zieht sich schlagartig zusammen. Zwei Finger meiner Hand wühlen sich in den Rollkragen des Alten, drücken auf eine Stelle links vom Kehlkopf. Alles an ihm ist eiskalt. Nicht nur die Haut. Auch das, was er ausstrahlt. Die Blässe. Ich habe zu heftig gedrückt. Sein Kopf rutscht gegen die seitliche Kopfstütze, dann nach vorne auf die Brust. Langsam löst sich die Kippa und fällt. Ich drücke den Rufknopf. Gleich darauf kommt der junge Steward. Mein Blick deutet auf den Norweger. Wortlos dreht der junge Mann sich um und verschwindet, um einen Augenblick später mit einem grauhaarigen Mann zurückzukommen.
Aufstehen, Platz machen. Es wird unruhig. Worte braucht es nicht. Der Grauhaarige holt aus seiner Hosentasche ein Stethoskop, setzt sich auf meinen Sitz, schiebt den Pullover des Norwegers hoch, lauscht hier und da, prüft Puls an Hals und Handgelenk, nimmt ein Thermometer aus der Hemdtasche. Statt grün, leuchtet eine rote Zahl. Er schüttelt unmerklich den Kopf. Mein Herz klopft wie verrückt, Pochen im Hals, ein Zittern macht sich breit und ich will mich setzen. Kein Platz. Die Menschen um uns herum werden aufmerksam. Ein Flüstern, die Blicke sind zu spüren.
»Können Sie uns bitte helfen, den Mann wegzubringen?«, will der Grauhaarige wissen.
»Wohin?« Mehr kann ich nicht fragen. In einem Flugzeug? Wohin bringt man einen Toten in einem Flugzeug, 12.000 Meter über dem Indischen Ozean?
»Wir haben für solche Vorkommnisse ein strenges Protokoll«, sagt der Steward. »Keine Sorge. Alles hat seine Ordnung.«
»Okay«, erwidere ich. »Er kann ja nicht hier sitzenbleiben, nehme ich an.«
»Nein, kann er nicht«, bestätigt der Steward und geht Richtung Heck der Maschine.
»Ist er tot?«, will die Dame in der Mittelreihe wissen. Der Grauhaarige bestätigt mit einem Nicken. Sie schlägt die Hand vor den Mund. »Ach Gott, der Arme«, murmelt ihre Nachbarin. Nun ist es in der Welt. Toter Mann, rechte Kabinenseite, Reihe 28, Sitz 74, in der Professional Business Class. Verkriechen kann ich mich nicht. Dafür kommt der Steward mit einer Rolle schwarzem Plastik zurück, legt sie auf dem Gang aus. Ein Plastiksack mit Reißverschluss. Wie in einem Kriegsgebiet. Oder nach den Terroranschlägen. Vor dem Tod ist man nirgends sicher. Mit einigem Aufwand bugsieren wir den Norweger – wenn er überhaupt einer war – in den Sack. Auf seine Brust lege ich die Kippa.
»Er war Jude«, sagt der Grauhaarige.
»Offensichtlich«, gebe ich ihm recht.
»Muss man da irgendwas beachten?«, fragt der Steward, aber es ist klar, dass er keine Antwort erwartet. Wir haben auch keine. Die dritte Frau aus der Mittelreihe zieht eine Papiertüte aus dem Netz und übergibt sich. Das hat wohl Wirkung. Zwei weitere Menschen tun es ihr nach. Dann ein Mann hinter uns. Er schafft es hingegen nicht, die Tüte noch zu öffnen und der Steward ruft jemand, der Material für die Reinigung bringen soll. Dann tragen wir den Sack nach hinten, zwischen den starrenden Menschen hindurch, und legen ihn in eine Art Unterschrank. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen und obwohl die Frauen und Männer der Crew den Passagieren das Fotografieren und Filmen verbieten, auf die Leute einreden, etwas Pietät einfordern, ist es hoffnungslos, gegen die Woge der Filmenden anzukämpfen. Ich hoffe, keines der Videos landet auf Friedrichs Bildschirm.
»Und jetzt einen doppelten Jack Daniels«, schlägt der Steward vor. Wir sind einverstanden.
»Was passiert jetzt?«, will ich wissen und leere das Glas in einem Zug. Der Grauhaarige schenkt nach. Er selbst trinkt gleich aus dem Fläschchen. Ein angenehmer Kerl. Redet nicht viel und weiß einen guten Whiskey zu schätzen.
»Die Pilotin weiß Bescheid. Auf einem Langstreckenflug wird in der Regel eine Zwischenlandung angestrebt. Allein wegen der Kühlung ist das erforderlich. Jetzt geht es nur noch darum, welchen Flughafen wir anfliegen. Einige davon versuchen wir zu vermeiden.«
Ich horche auf. »Welche sind das, zum Beispiel?«
»Mumbai und Teheran.«
»Teheran? Der Iran?« Er nickt. Versuchen, hat er gesagt. Ich bin damit einverstanden. Der Iran ist nicht mein persönlicher Favorit.
»Noch einen?«, fragt der Grauhaarige und winkt mit dem Jack Daniels.
»Gerne.«


Nach geraumer Zeit endlich Klarheit, was passiert. Es wird nicht Teheran sein, was mich beruhigt. Wir fliegen Dubai an, werden die Leiche los, wenn ich das so sagen darf, dann geht es weiter. Alle Passagiere können im Flugzeug bleiben, sagt die Pilotin. Vielleicht eine Stunde Aufenthalt. Dann bittet sie um eine Schweigeminute für den Verstorbenen. Ihrer Bitte folgen wir alle bereitwillig. Die eine oder der andere mit Kopfhörern und einem Film auf dem Bildschirm. Ich weiß immer noch nicht, wie der Mann geheißen hat. Sein Sitz bleibt leer. Kurz nur denke ich an einen Wechsel zum Fenster, verwerfe den Gedanken jedoch. Einen Platz einnehmen, auf dem anderthalb Stunden zuvor ein Mensch sein Leben aushauchte, das ist mir doch zu viel der Ignoranz.


Interessiert verfolge ich unseren Kurswechsel. Indien liegt hinter uns. Das Arabische Meer breitet sich aus. Rechter Hand ist Pakistan. Der Himmel ist ein tiefes, schillerndes Blau. Ewiger Morgen. Der Nacht hinterher. Ob ich diesen Vorfall irgendwie in den Roman bekomme? Eine nette Abwechslung. Mann stirbt in 12.000 Meter Flughöhe. Passiert schließlich nicht jeden Tag. Ich habe Google befragt und es gibt doch eine gewisse Anzahl Menschen, die jedes Jahr während eines Fluges sterben. Sei es, weil sie ihre Medikamente nicht genommen haben oder an Krankheiten leiden, von denen sie bisher gar nichts wussten. Was er wohl gefühlt hat? Seine letzten Gedanken, die hätten mich interessiert. Wo kam er her? Was war sein Ziel? Alles weg, ausgelöscht. In einem schwarzen Plastiksack, der in Dubai in einen Kühlschrank gesteckt wird.
Aus einem Reflex heraus schalte ich CNN ein. Kuala Lumpur. Bisher 682 tote Menschen, 1.340 Verletzte. Ein Massaker. Anders kann man es nicht bezeichnen. Wem gehört Borneo?, fragt die Moderatorin. Das scheint eine gute Frage zu sein. Der zugeschaltete Experte berichtet von philippinischen Rebellen und dass Borneo von Indonesien Kalimantan genannt wird und dass der Anschlag auch durch die Abu Sayyaf-Gruppe verübt worden sein kann. Denn Malaysia, Indonesien und die Philippinen bündeln ihre Kräfte gegen die Terrororganisation. Die Moderatorin wendet ein, dass Abu Sayyaf als stark geschwächt gilt. Er zuckt mit den Schultern und lächelt. Ich schalte wieder ab. Das Essen kommt. Etwas verspätet, aufgrund des Vorfalls.

Dösen und den Geräuschen lauschen. Stimmen, das dumpfe Rauschen der Triebwerke, ein Servierwagen, Gläser und Tassen. Jemand lacht. Dann ruckt es unter mir, unter uns. Fast ein Krachen. Gleich darauf zittert der Kabinenboden und mein Blick zur Crew ist gar nicht notwendig. Ihre für eine Sekunde unsicheren Gesichter, das hätte es nicht gebraucht, um zu wissen, dass etwas außerhalb des Normalen vorgefallen ist. Sofort verändern sich die Triebwerksgeräusche, ein dunkleres Brummen, als würde die Leistung reduziert. Und wir sinken. Langsam, aber stetig. Unser Steward geht vor der Querwand zum Telefon, nickt, sieht in die Runde der Menschen und legt wieder auf. Es knackt kurz in den Lautsprechern und nur einen Atemzug lang hören wir Gespräche aus dem Cockpit. Französisch. Es klingt nach dem Abarbeiten von Standardprotokollen. Dann die freundliche Stimme.
»Liebe Fluggäste, wir werden weiterhin Dubai anvisieren. Aufgrund einer technischen Panne ist es wahrscheinlich, dass wir einen längeren Aufenthalt nicht vermeiden können. Wir werden Sie beizeiten informieren. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir jetzt noch keine genauen Informationen haben. Seien Sie unbesorgt, es handelt sich um einen nicht sicherheitsrelevanten Defekt. Vielen Dank für Ihre Geduld.« Und wieder geht es los. Das Murmeln. Ein Blick aus dem Fenster. Kein Feuer, keine Rauchentwicklung, wir verlieren keine Teile, die Atemmasken fallen nicht von der Decke, also wird es nicht so schlimm sein. Ich nehme das Handy und schreibe eine SMS an Friedrich.
Wahrscheinlich sterben wir alle. 12.000 Meter über dem Arabischen Meer. Du musst nicht zu meiner Beerdigung kommen, weil es keine geben wird. Denk an den Vertrag. Mein Ableben verpflichtet dich, 50% der Einnahmen an Terres des femmes zu spenden. Bis demnächst. Heinrich.
Ich sehe ihn förmlich im Dreieck springen. Als der Steward kommt, bitte ich ihn um einen doppelten Jack Daniels und frage, ob ich mein Notebook benutzen darf. Er macht ein verwundertes Gesicht. Natürlich. Nur den Flugmodus müsste ich einschalten. Ich seufze. Da hätte ich auch selbst drauf kommen können.

Eine SMS nach der anderen poppt auf. Friedrichs Finger werden schon wund sein. Ein wenig lasse ich ihn noch schmoren, dann antworte ich endlich.
Tut mir leid. Durften nicht an die Handys. Sind aber jetzt im Anflug auf Dubai. Irgendwas ist kaputt. Werden aber sicher ankommen, hat die Pilotin gesagt. Ich melde mich, wenn wir gelandet sind. Mach dir keine Sorgen.
Das Gerät stecke ich weg. Es soll mich nicht stören und beginne mit dem Tippen. Schon nach wenigen Minuten sprudeln die Worte. Offenbar haben der Tod des des Alten, zusammen mit dem technischen Defekt, meinen Akku voll aufgeladen. Die Finger hechten über die Tastatur.
Meine Protagonistin ist eine eiskalte Frau, berechnend, hochintelligent. Nichts und niemand ist ihr gewachsen. Ich merke, wie ich ihr Aussehen nach und nach an Marias Aussehen anpasse. Meine Faszination für diese Romanfrau steigt. Von den 450 Standardseiten sind schon knapp zweihundert gefüllt. Noch nicht mal Notizen zu den Charakteren muss ich anlegen oder ausarbeiten, so sehr bin ich in der Geschichte drin. Fast persönlich bewege ich mich zwischen den Zeilen, einem Regisseur nicht unähnlich, Dialoge und Haltungen korrigieren, den Blickwinkel anpassen.

Ein Glockenton lässt mich aufhorchen, den Kopf heben. Der Hinweis zum Anschnallen wird auf den Schirmen angezeigt. Es geht jetzt deutlich abwärts, in eine Kurve. Ich schaue mich um. Offenbar haben die Menschen den technischen Defekt vergessen. Von Beunruhigung ist nichts zu merken. Die Pilotin teilt uns mit, dass wir im Landeanflug auf Dubai sind. Dort werden wir die Maschine wechseln. Bis zum Abflug können wir im Transferbereich warten, wo uns Getränke und Snacks auf Kosten von Air France erwarten. Dubai also. Der Tag wird uns einholen und ich werde dort sicher eine Stunde schreiben können.

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