Meine Bücher

„Belles Lettres“

Literatur im deutschen Sprachraum? Da denkt manch eine(r) doch sofort an das Wort ‚Hochliteratur‘. Natürlich an Goethe, Schiller, Lessing, die Gebrüder Mann. Es geht damit schon im Deutschunterricht los (zumindest zu meiner Zeit), setzt sich fort im Literatur- oder Germanistikstudium und endet weder am Stammtisch noch in Fernsehdiskussionen. Vor der ‚Hochliteratur‘ ist man nicht sicher. Das engt den Blick auf die Bücher anderer Autor*Innen stark ein – und bringt in nicht wenigen Fällen starres Schubladendenken hervor. Schade, denn das führt dazu, dass das Buch vor lauter Regeln, Rahmen und Traditionen kaum noch zu erkennen ist. Besonders im Reich der Kurzgeschichten, einem eher stiefmütterlich behandelten Kind der deutschen Buchszene, kann man das nach wie vor beobachten. Grundsätzlich aber ist Literatur – besonders die Belletristik – aus meiner strengen Sicht zu einem absolut kommerzialisierten Ast eines mit allen Bandagen kämpfenden Marktes geworden. Der Mäzen aus alten Tagen, der Autor*Innen zu gepflegten Wochenenden einlädt, den Rücken freihält, auf ein Manuskript auch mal zwei Jahre wartet, ist längst vergessene Vergangenheit.

Krimi? Oder Fantasy? So King und so?

Schicken Autor*Innen ihr Manuskript an einen Verlag – oder gehen den Weg über eine Literaturagentur – kommt mit aller Wahrscheinlichkeit die Frage nach einem Krimi, einem Fantasy-Roman oder -zyklus, auch nach einem Kinderbuch, möglichst in Kombination mit schönen Zeichnungen. Und das hat auf jeden Fall seine Berechtigung, denn auch das sind Bücher und vor allem im Kinderbuchbereich finden sich manche Perlen. Der Grund, warum Verlage dies tun, ist aber nicht, weil es eine Unmenge an Qualität gibt, nein, es ist die Nachfrage seitens der Leser*Innen und die Möglichkeit, damit Geld zu verdienen. Ein Verlag muss überleben. Die Großen schlucken die Kleinen. Das ist im Literatur- und Verlagsgeschäft nicht anders. Kleinere Verlage in Nischen, mit speziellen Programmen, müssen schon sehr genau prüfen, wen sie sich da ins Haus holen. Der Umsatz ist durchaus generierbar, aber oftmals am Rande der Existenz. Und Corona hat es gezeigt: die Menschen schreiben wie wild. Sie haben Zeit.

Das Netz der Netze – die neuen „Verlage“

Das Internet als Veröffentlichungsplattform hat nicht nur das Verlagsgeschäft revolutioniert, auch die Anzahl der Autor*Innen ist exponentiell gestiegen. Nicht, weil mehr Leute schreiben, sondern weil mehr Menschen sich trauen, die neuen Möglichkeiten zu nutzen, ihr Geschriebenes ins Netz zu stellen. Im Laufe der Jahre haben sich dort durchaus professionelle Foren entwickelt, die sich auf Publikation, Textarbeit, Verbesserung von Stil und vor allem Feedback spezialisiert haben. Hervorheben möchte ich hier ganz klar das Netzforum

wortkrieger.de

Gestartet im Jahr 1999 als kurzgeschichten.de, bietet es heute neben Kurzgeschichten und zahlreichen Projekten auch Platz für Romane, deren Entwicklung, Exposé-Arbeit und fundiertes Feedback durch zahlreiche Moderatoren und Autor*Innen; von denen die eine oder der andere selbst schon veröffentlich haben. Wer die schriftstellerischen Ambitionen auf eine solidere Basis stellen möchte, findet hier aus meiner Sicht die erste Adresse am Platz. Allerdings muss man mit Kritik umgehen können. Aber nur so findet frau/man vielleicht den Pfad der Begabung, der in vielen schlummert. Gerade in der Anfangszeit habe ich dort viele Kurzgeschichten veröffentlicht und einen Haufen Feedback bekommen, Positives wie Negatives. Manche Hinweise haben Wirkung gezeigt. Vor allem, was das alltägliche Handwerkszeug angeht, die Kleinigkeiten, die frau/man schnell im Schreibwahn vergisst. An dieser Stelle möchte ich meinen tiefen Dank und Respekt aussprechen für die mehr als zwanzigjährige Motivation, diese Literaturseite am Laufen zu halten.

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